Innenansicht der Lichtburg, großer Saal mit roter Bestuhlung und rotem Samtvorhang

Lichtburggebäude

Heimat von Lichtburg und Volkshochschule

Das Lichtburggebäude in der Essener City besteht aus einem Alt- und einem Neubau. Im historischen Gebäudeteil residiert die weit über Essens Grenzen bekannte Lichtburg – Deutschlands größtes und vielleicht auch schönstes Kino. Schon bei seiner Eröffnung 1928 machte es als modernstes Filmtheater des Landes Furore. Der Kinosaal wurde von einer riesigen Kuppel dominiert. Sie hatte einen Durchmesser von 20 Metern – nirgends gab es eine größere. Der Saal hatte Platz für 2.000 CineastInnen und bot eine technische Finesse: Sobald sich jemand setzte, meldete ein geschlossener elektrischer Kontakt der Kassiererin im Eingangsbereich, dass der Platz besetzt ist. Auch die Wurlitzer-Kinoorgel war damals eine Sensation: Nicht nur, dass sie schon Verkehrslärm und Donner imitieren konnte, sie war auch die größte Kinoorgel Europas.

Lichtburg war das wichtigste Premierenkino

Die Lichtburg hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand nur noch die Fassade. Schon 1950 konnte Wiedereröffnung gefeiert werden. In den 1950er und 1960er-Jahre galt die Lichtburg als das wichtigste Premierenkino Deutschlands. Stars gaben sich die Klinke in die Hand: Romy Schneider, Zarah Leander, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, Hans Albers, Heinz Erhardt, Maria Schell, Hans Moser, Pierre Brice, Lex Barker, Buster Keaton und Gary Cooper – um nur einige zu nennen. Außerdem traten weltberühmte Künstler wie Louis Armstrong, Count Basie oder Juliette Gréco auf.

Die Lichtburg überstand viele Krisen, etwa die Verbreitung des Fernsehers in Privathaushalten oder die Eröffnung eines Multiplex-Kinos in Essen. Ab Mitte der 1990er-Jahre drohte aber auch der Lichtburg mehrfach die Schließung. Doch Geschäftsführung, Kulturbeirat und Prominente wie Wim Wenders und Wolfgang Niedecken kämpften erfolgreich für ihre Erhaltung. Im Jahr 2000 entschied der Rat der Stadt einstimmig: Die Lichtburg bleibt!

GVE verantwortete die Sanierung

Nach einer umfangreichen Sanierung durch die GVE nahm die Lichtburg im März 2003 mit der Deutschlandpremiere des Films „Das Wunder von Bern“ den Kinobetrieb wieder auf. Im Rahmen der Modernisierung entkernten wir das Gebäude. Wir erneuerten die Bühnentechnik und brachten auch den Rest des Kinos auf den neuesten Stand. Zudem modernisierten wir das Restaurant und schufen Flächen für ein Café. Auch die Fassade erstrahlt seitdem endlich wieder im Glanz von 1950.

2004 bekam die Lichtburg einen gläsernen Nachbarn: Im Neubau, der vom Architekten Hartmut Miksch geplant wurde, eröffnete die VHS ihre Türen. Außerdem finden sich drei Gastronomiebetriebe, kleinere Büroflächen und drei Wohnungen in dem von der GVE verantworteten Gebäudekomplex.

Bequemere Sitze für die Lichtburg

2021 stand schließlich eine Sanierung der Kino-Bestuhlung an. Da sie unter Denkmalschutz steht, haben wir sie von innen neu aufgebaut. Die Optik ist also erhalten geblieben, die Sitze sind jetzt aber deutlich bequemer. Vier Monate hat es gedauert, die 1.150 Sitze des Lichtburgsaals und die 150 im Sabu, dem kleinen Saal im Untergeschoss, zu erneuern. Außerdem haben wir die Brandschutzanlagen ertüchtigt. Und nicht zuletzt freuen wir uns über einen neuen Pächter: Mit „Rosemarie“ hat sich ein neuer Hotspot für kulinarische Freuden in Essen etabliert.

Nachtansicht der beleuchteten Volkshochschule, Glasbau

Adresse: I. Dellbrügge 4 (Büros)/Kettwiger Str. 36 (Lichtburg)/Burgplatz 1 (VHS), 45127 Essen
Eigentümerin: Stadt Essen
Baujahr: 1928
Umbau/Erweiterung: 2002–03 (Umbaukosten: rd. 38,8 Mio. €/davon VHS: rd. 20 Mio. €)
Gebäudehöhe: Altbau: 18 m, Neubau: 20 m
Geschosse: Altbau: 10, Neubau: 8
Gesamtfläche: rd. 17.000 m2
davon VHS rd. 8.400 m2
davon Lichtburg rd. 4.000 m2 (Sitzplätze: 1.250)
Nutzer:
Essener Filmkunsttheater GmbH (Lichtburg)
VHS Volkshochschule Essen
Gastronomie (Rosemarie, Café Extrablatt, Fun Food Factory)