Blick auf das Grillo-TheaterBlick auf das Grillo-Theater

Grillo-Theater

Volksbühne für alle Theaterfans

Das Grillo-Theater mitten im Herzen Essens gehört zu den ältesten Theatern des Ruhrgebiets. Von 1890 bis 1892 nach Plänen des Berliner Theater-Architekten Heinrich Seeling im neobarocken Stil erbaut, wurde es im September 1892 mit Lessings „Minna von Barnhelm“ eröffnet. Den Namen verdankt das Grillo-Theater seinem Stifter, dem Essener Großindustriellen Friedrich Grillo (1825–1888). Zunächst gab es den drei Sparten Oper, Schauspiel und Ballett eine Heimat.

Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Grillo-Theater größtenteils zerstört. Mit dem Wiederaufbau sollte das Haus den Charakter eines Volkstheaters erhalten: Die „klassifizierenden“ zwei Ränge wichen einem größeren Rang, die Proszeniumslogen fielen weg. Zudem entschied man sich, auf die Wiederherstellung der wilhelminischen „Schnörkelfassade“ zu verzichten und dem Haus stattdessen eine neue sachlich-neoklassizistische Front zu geben. Das Theater wurde 1950 mit Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ wiedereröffnet.

Innenraum des Grillo-TheatersInnenraum des Grillo-Theaters
Blick auf die Fenster des Grillo-TheatersBlick auf die Fenster des Grillo-Theaters

Seit 1990 Essens Schauspielhaus

Als das neue Opernhaus, das Aalto-Theater, 1988 seinen Spielbetrieb aufnehmen konnte, begann der Umbau des Grillo-Theater zu einem reinen Schauspielhaus. Die Pläne entwarf der Essener Architekt Werner Ruhnau. Zwei Jahre später konnte das umgestaltete und renovierte Haus mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ in einer Raumbühnen-Inszenierung wiedereröffnet werden. Der große Saal des Grillo-Theaters mit seinen 427 Plätzen ist die Hauptspielstätte des Schauspiels Essen.

Die „ADA“ ist neuer Spielort

Ein neues Kapitel in der Geschichte des Grillo-Theaters wurde im September 2023 eingeläutet: In einer feierlichen Zeremonie übergab der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam mit Dirk Miklikowski, Geschäftsführer der TBE Gemeinnützige Theaterbaugesellschaft Stadt Essen, offiziell den Schlüssel für den neuen Theaterraum „ADA“ an die Theater und Philharmonie Essen (TUP).

Der Umbau der ehemaligen „Heldenbar“ erfolgte aus Mitteln der laufenden Bauunterhaltung der TBE und bietet durch die architektonische und technische Neugestaltung vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Unter anderem wurde ein neuer gerasterter, höhenverstellbarer Boden für unterschiedliche Bühnen- und Bestuhlungsvarianten verbaut, die Lüftungsanlage ausgetauscht und auch die gesamte Fensterfront erneuert. So stehen am Ende acht unterschiedliche Nutzungsvarianten, die je nach Bestuhlung 60 bis 170 Zuschauer für verschiedene Aufführungen fassen können, zur Verfügung.

Dem planenden und ausführenden Architekturbüro Georg Ruhnau ist es mit seinem Entwurf gelungen, dem verhältnismäßig kleinen Raum maximales Volumen und Wohlfühlqualität zu verschaffen, bei gleichzeitiger Installation einer komplett neuen Theatertechnik. Dies ist insbesondere durch den Abriss der alten Beton-Galerie und der einbauschrankartigen Wandverkleidungen gelungen. Was den Zeitplan des Baus anging, hielt man sich an die jeweiligen Spielzeitpausen, um so wenig Störungen wie möglich zu verursachen.

Eröffnet wurde die „ADA“ am 4. November 2023 mit der Premiere „(Making) Woyzeck“ nach Georg Büchner.

Adresse: Theaterplatz 11, 45127 Essen
Eigentümerin: Stadt Essen
Baujahr: 1894, Wiederaufbau 1945–1950
Gesamtfläche: 4.500 m2
Umbaukosten (2009–2010): rd. 1,2 Mio. € (Konjunkturpaket II)
Nutzer:
TUP Theater und Philharmonie Essen GmbH (kulturelle Bespielung)
Betrieb und Unterhaltung:
TBE Gemeinnützige Theater-Baugesellschaft Essen mbH