Deilbachhammer
Gebäude-Ensemble von historischer Bedeutung
Der Deilbachhammer in Kupferdreh ist der letzte erhaltene Eisenhammer des Ruhrgebiets. Niemand weiß genau, wie alt er ist. Wahrscheinlich hat sich die Anlage aus einem Bauernhof entwickelt. Sie fungierte als Schmiede und wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts zu einem eigenständigen Gewerbebetrieb. Zwischen 1831 und 1844 war der Eisenhammer das Bahnbetriebswerk für die Deiler Eisenbahn. Die Schmalspurbahn lief mitten durch das Ensemble. Heute ist immer noch eine Pflasterung zu erkennen, die Experten als Trassenkörper identifiziert haben. Eine Überschwemmung hatte sie 2006 freigelegt.
Aufwendige Sanierung seit 2017
1911 wurde die Anlage vom benachbarten Kohlekraftwerk der Bergischen Elektrizitäts-GmbH aufgekauft. Ein Bruch der Hammerwelle führte 1917 zur Stilllegung des Betriebes. 1935 bis 1937 wurde der Hammer erneut aufgebaut, verfiel im Zweiten Weltkrieg jedoch wieder. In den 1960er-Jahren übernahm die Stadt Essen das baufällige Ensemble. Um die Hammer- und Blasanlage vorführen zu können, wurde die Anlage auf Elektrobetrieb umgestellt. Seit 1985 stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.
Im Juli 2017 haben wir als Generalübernehmer und Projektsteuerer mit umfangreichen Bauarbeiten begonnen. Umbau und Sanierung geht maßgeblich auf die Initiative des Konsortiums Deilbachtal zurück. Insgesamt werden ca. 2,3 Millionen Euro in das Deilbachhammer-Ensemble investiert.
Das Hammergebäude
Das Hammergebäude ist das Herzstück des Ensembles. Nach seiner vollständigen Restaurierung sollen hier Vorführungen stattfinden. Bisher wurde u. a. das Dach saniert und ein neues Wasserrad für den Blasebalg des Schmiedehammers eingebaut. Jetzt stehen die eichenen Hammersäulen im Fokus. Um den Hammer sicher betreiben zu können, müssen sie nach fast 90 Jahren technisch aufwendig erneuert werden. Ein ehrgeiziges Projekt, denn jede dieser Säulen wiegt etwa 700 kg, ist 3,50 m lang und ca. 2 m tief im Boden verankert.
Die Arbeiterhäuser
Der 17. Oktober 2021 war ein großer Tag für uns: Wir konnten Oberbürgermeister Thomas Kufen die Schlüssel für die beiden Arbeiterhäuser übergeben. Sanierung abgeschlossen! Durch unseren Plan, das Projekt bereits im Juli 2021 abzuschließen, hat uns das Jahrhunderthochwasser einen Strich gemacht. Teile des Ensembles standen unter Wasser oder wurden sogar weggeschwemmt. Doch nun erstrahlen die Arbeiterhäuser in neuer Pracht: Wir haben Dach, Fenster und Fassaden erneuert und innen Wände und Decken in historischen Lehmbautechniken restauriert. In einem der beiden Häuser ist ein Bistro geplant. Im zweiten wird das Standesamt Termine für standesamtliche Trauungen anbieten. Außerdem werden die Arbeiterhäuser der museumspädagogischen Arbeit dienen.
Das Meisterhaus
Bis das Meisterhaus der Öffentlichkeit übergeben werden kann, wird noch etwas Zeit ins Land gehen. Die Schäden am tragenden Holzfachwerk und den Deckenbalken ist größer als vermutet. Das zeigte sich, nachdem wir innen und außen alle Verkleidungen entfernt hatten. Ein Gutachter erstellt momentan ein Sanierungskonzept. Das Sammelbecken wird ein neues Metalltor bekommen. Damit kann später das Wasser des Deilbachs kontrolliert den Wasserrädern für den Blasebalg und den Antrieb des Eisenhammers zugeführt werden.